WordPress Mediathek aufräumen – Löschen, Organisieren, Optimieren – die ultimative Übersicht
Ich habe fast zehn Jahre eine Online-Plattform mit über einer Million monatlichen Besucher betrieben. Bei der Arbeit mit vielen Autoren und Beiträgen habe ich eine Menge gelernt. Eines davon ist, dass ich von Zeit zu Zeit die WordPress-Mediathek aufräumen muss.
In diesem Beitrag teile ich die Schritte und Werkzeuge, die ich in 15 Jahren Arbeit mit WordPress zum Aufräumen der Mediathek gesammelt habe. Wir betrachten den gesamten Lebenszyklus, von der Entscheidung der Verwendung und Organisation von bis zum Löschen ungenutzter Bilder.
Die meisten Websites die ich selbst betreibe oder ehrenamtlich für Vereine betreue, kommen auch ohne viel Aufwand bei der Mediathek-Pflege klar. Dennoch glaube ich, dass sowohl kleine, als auch sehr große Projekte hier passende Anregungen finden werden.
Inhaltsverzeichnis
Herausforderungen in der WordPress-Mediathek
Die Mediathek von WordPress verfügt von Haus aus über wenige Tools zum Aufräumen. Es fehlen etwa geeignete Funktionen zum
- Organisieren von Bildern
- Optimieren von Bildern und Bildgrößen
- Kontrolle und Löschung ungenutzter Bilder
Für alles das gibt es Lösungen die ich hier aufführen werde.
Vorteile einer aufgeräumten Mediathek
Durch die hier aufgeführten Schritte und Tools profitierst du wie ich von langfristigen Vorteilen.
Eine übersichtliche Mediathek erleichtert es dir und deinen Autoren, Bilder schneller wiederzufinden. Damit sparst du nicht nur Zeit, sondern verhinderst auch, dass identische Bilder mehrfach hochgeladen werden.
Insbesondere bei Webseiten wie dieser hier, wo Screenshots aufgrund aktualisierter Plugin- und WordPress-Versionen ab und zu veralten, muss ich regelmäßig Bilder identifizieren und austauschen. Das ist besonders eine Herausforderung, wenn dasselbe Bild an mehreren Stellen verwendet wird. Da hilft es mir, wenn ich alle verwendeten Bilder einer Website auflisten kann, samt der jeweiligen Beiträge.
Mit der Optimierung von Bildern kannst du zudem die Ladegeschwindigkeit deiner Seite steigern. Während die Anzahl der Bilder in der Datenbank und auf dem Server normalerweise keinen messbaren Einfluss auf die Ladezeit deiner Website im Browser hat, so kannst du diese mit optimalen Bildformaten und –größen deutlich verbessern.
Ich habe viele Projekte lange betrieben, ohne die WordPress Mediathek aufzuräumen bis es mich an einem Punkt umgehauen hat: Backups. Die Mediathek ist normalerweise der größte Anteil eines Backups. Selbst komprimiert sind Bilder noch viel größer als Codedateien oder die Datenbank. Auch wenn ich die Mediathek von täglichen Backups ausnehme, so mache ich doch ein regelmäßiges Gesamtbackup. Je aufgeräumter die Mediathek ist, desto kleiner und schneller werden Backups.
Einige der von mir für Vereine betreuten Websites laufen auf kleinen Hostingpaketen. Nicht selbst sind diese schon älter und haben noch ein Datei- und Speicherlimit. Wenn wir hier nicht regelmäßig die WordPress Mediathek aufräumen, dann stoßen wir schnell an das Limit und riskieren, dass die Website abgeschaltet, oder das Paket teurer wird.
Brauche ich überhaupt Bilder?
Wenn wir über den kompletten Zyklus eines Bildes reden, dann sollte das mit der Frage beginnen, ob wir überhaupt Bilder benötigen.
Nicht nur die Erstellung von Bildern kostet Zeit und Geld, sondern eben auch das Aufräumen später. Also wären doch alle Probleme gelöst, wenn wir keine Bilder nutzen würden.
Ich möchte dir hier nicht empfehlen, grundsätzlich auf Bilder zu verzichten. Richtig eingesetzt, helfen sie mir als Besucher, mich auf Webseiten zu orientieren. Natürlich tragen sie auch sehr zu einem positiven Gesamteindruck bei.
Meiner Erfahrung nach gibt es aber Seiten, die nicht unbedingt Bilder benötigen. Etwa eine Vereinsseite, die nur kurze News für Vereinsmitglieder postet. Diese lassen sich auch ohne Bilder gut erfassen.
Manche Bilder lassen sich auch durch strukturierte Inhalte ersetzen, etwa Listen oder Tabellen.
Wenn du Bilder zur Auflockerung der Seite einsetzt könntest du auch Bilder wiederholen. Gerade wenn du viele neue Besucher hast die nur 1-2 Artikel lesen, musst du ihnen nicht ständig neue Bilder vorsetzen. Es reichen vielleicht kategoriebasierte Beitragsbilder oder graphische Elemente als Auflockerung im Inhalt.
Inwieweit sich Bilder auf die Suchmaschinenoptimierung (SEO) auswirken, kann ich hier nicht zuverlässig beantworten. Als ich vor vielen Jahren alle Bilder auf einem privaten Blog entfernt habe, sind mir keine Auswirkungen auf den Traffic aufgefallen.
Konzept für Bildinhalte
Wenn du dich für Bilder entschieden hast, solltest du dir überlegen, wie diese zu deinen Inhalten passen und diese Entscheidungen vielleicht auch festhalten.. Das sind Fragen zu
- Stil
- Bildquellen
- Inhalt
Bei dieser Website hier habe ich mich gegen sichtbare Feature-Bilder entschieden, weil sie m.E. keinen Mehrwert bieten. Dagegen versuche ich, bei der Auswahl der Screenshots einheitlich zu arbeiten und möglichst die gleichen Beispiele mehrfach zu verwenden um so über die Beiträge hinweg konstant zu sein. Idealerweise mache ich auch Screenshots, die ich wiederverwenden kann.
Rechtliches Risiko limitieren
Weniger (externe) Bilder verringern auch das rechtliche Risiko. Vor vielen Jahren wollte ein Abmahnanwalt einmal 3000 Euro von mir haben, weil ich die Bildquellenangabe für ein Foto vergessen habe. Das führte zur Entwicklung von Image Source Control und dem Einsatz globaler oder individueller Bildquellenverzeichnisse auf meinen Seiten mit externen Photos.
Doch nicht nur vergessene Bildquellenangaben sind ein Problem. Auch eigene Bilder bergen Risiken, etwa wenn man dort urheberrechtlich geschützte Werke abbildet. So mussten jüngst Freunde von mir erfahren, dass man auch abgemahnt wird, wenn man ein Photo von einer Speisekarte veröffentlicht, auf der ein kleines urheberrechtlich geschütztes Bild verwendet wird.
Hinzu kommen weitere rechtliche Fragen wie der Abbildung von Personen ohne deren Zustimmung oder allein die Dokumentation letzterer.
Lösen sich diese Fragen mit der Nutzung von generativer künstlicher Intelligenz? Nun, die aktuell gegen solche Modelle klagenden Künstler und Urheberinhaber mögen hier wiedersprechen.
Grundeinstellungen in WordPress
Unter Einstellungen > Medien gibt es zwei für die Ordnung in der Mediathek relevante Bereiche.
Idealerweise stellst du diese Einstellungen beim Einrichten deiner Seite ein. Da WordPress aber zu allen Bildern auch ihren Speicherort in der Datenbank ablegt, sollte ein späteres Ändern möglich sein. Zumindest, solange nicht ein Plugin, Theme oder Block eine konkrete Bild-URL statt der Bild-ID nutzt und sich diese später ändert.
Bildgröße
Beim Upload eines Bildes erstellt WordPress standardmäßig drei Kopien dieses Bildes in verschiedenen Größen. Während dies einerseits dazu führt, dass mehr Speicherplatz benötigt wird, werden im Frontend nur die für das jeweilige Gerät der Nutzer kleinstmögliche Bilddatei geladen Das führt zu schnelleren Ladezeiten.
Die Größen dieser vorgenerierten Bilder werden in dem Bereich Bildgröße festgelegt.
In den seltensten Fällen handelt es sich hierbei um die optimalen, auf das Theme abgestimmten, Bildgrößen. Manche Themes definieren zusätzliche, in den Einstellungen nicht sichtbare, Größen, die dann zusätzlich im Hintergrund erzeugt und verwendet werden. Details dazu findest du im besten Fall in deren Dokumentation.
Oder du schaust einfach mal, welche Größen im Frontend verwendet werden. Das geht über den Inspector in deinem Browser. Suche darin das Bild und dir wird die verwendete Datei mit ihren Abmessungen angezeigt. Du kannst das Fenster verkleinern und vergrößern, um den Dateien beim Wechsel zuzuschauen.
Ich empfehle, die Einstellungen für die Bildgrößen zu Beginn eines Projektes festzulegen. Später veränderte Werte haben keinen Einfluss auf bereits bestehende Bilder. Diese müssen bei Bedarf neu generiert werden.
Dies geht mit einem Plugin wie Regenerate Thumbnails oder der WPCLI und wp media regenerate.
Ordnerstruktur festlegen
In der Sektion Dateien hochladen kannst du festlegen, ob WordPress die Mediendateien standardmäßig in monatsbasierten Ordnern oder direkt im uploads
Ordner ablegt.
Behältst du die Option unverändert, sieht es auf deinem Server so aus:
wp-content
uploads
2023
…
2024
01
02
…
12
Alle Bilder in der Mediathek werden bei ihrem Upload in einen Unterordner abgelegt, der dem aktuellen Monat entspricht.
Genau hier liegt m.E. das Problem. Wer direkt auf dem Server nach einem Bild sucht, der muss den Upload-Monat kennen. Der ist nicht zwingend identisch mit dem Monat, in dem ein Beitrag verfasst wurde. Zwar sieht man das Verzeichnis auch in der Mediathek und in der URL des Bildes im Frontend, aber ich hatte schon Situationen, in denen ich mich beim Suchen auf dem Server in Unterordnern verloren habe.
Leider viel zu spät bin ich daher bei neuen Projekten darauf gekommen, diese Einstellung von Beginn an zu deaktivieren. Richtig sinnvoll erscheint sie mir nur, wenn die meisten Beiträge und Bilder eine zeitliche Relevanz haben, also klassische Web-Logs und News-Seiten.
Diese Einstellung ist übrigens nicht für Multisites verfügbar. Soweit ich es sehe, werden die Dateien hier immer monatsweise gespeichert.
Dokumentiere deine Entscheidungen
Ich habe lange gebraucht, um den praktischen Nutzen einer guten Dokumentation zu erfahren. Mittlerweile schreibe ich sehr viel auf. Seien es einzelne Schritte und Gedankengänge bei Entscheidungen für bestimmte Aufgaben oder die Beschreibung von Setups. Die Erfahrung sagt mir, ich vergesse sehr viel und eine gute Dokumentation hilft mir, mir Gedanken und Entscheidungen zurückzuholen.
Ich bin nicht nur selbst schlecht darin, mich an Strukturen und Entscheidungen zu erinnern, die Dokumentation von Abläufen und Standards hilft auch bei der Kooperation mit oder der Einarbeitung von anderen.
Es lohnt sich daher meines Erachtens, die oben getroffenen Entscheidungen zur Organisation von Bildern und Bildgrößen, als auch die in den folgenden Abschnitten behandelten möglichen Standards zentral festzuhalten.
Bei großen Projekten habe ich dazu eine eigene – auf WordPress-basierende – Knowledgebase. Bei kleinen Projekten, wie etwa Vereinsseiten, auch gerne mal eine private Seite im Blog mit allen notwendigen Notizen.
Organisationsstruktur festlegen
Die folgenden Tipps eignen sich besonders, wenn mehrere Personen an deinem Projekt arbeiten und sich dabei viele Medien ansammeln. Sie erleichtern sowohl das Wiederfinden und Wiederverwenden von Bildern.
Dateinamen vor dem Upload anpassen!
Die Benennung der Bilddateien vor dem Upload ist die aus meiner Sicht technisch wichtigste Maßnahme. Ich habe noch keinen einfachen Weg gefunden, eine hochgeladene Datei später umzubenennen.
Dabei ist es auch sinnvoll, sich vorher zu überlegen, wie Dateien überhaupt benannt werden.
Für ein einheitliches Format wie auch eine gesicherte Darstellung in vielen Geräten, richtige ich mich nach folgenden Grundregeln bei der Benennung meiner Bilddateien:
- Nur Kleinbuchstaben
- Keine Umlaute (ä→ae, ö→oe, ü→ue), praktisch nur das englische Alphabet
- Bindestriche statt Leerzeichen
- Keine Sonderzeichen
Vor einer Weile habe ich viel Zeit darauf verwendet, einen Konflikt zu lösen, der allein darauf beruhte, dass mit ChatGPT generierte Bilder mit dem String “DALL·E” beginnen. Dabei ist “·” ein Sonderzeichen, das in strikten URL-Checks nicht anerkannt wird.
Namensschemata
Bei der eigentlichen Benennung meiner Bilddateien folge ich häufig einem Schema, dass sich an den wichtigen Keywords orientiert. Beispiel:
[post-keyword]-[bildinhalt].jpg
Beispiel: wordpress-mediathek-aufraeumen-wordpress-einstellungen-bildgroesse.jpg
Code-Sprache: CSS (css)
Dabei variiere ich auch mal mit den Keywords, da sich diese ja auch grundsätzlich ändern können.
Häufig erstelle ich auch Bilder, die ich wiederverwenden möchte. Etwa Screenshots von Image Source Control. Hier könnte der Dateiname dann den Pfad des Screens enthalten, z.B.
einstellungen-bildquellen-ungenutzte-bilder-deep-check.jpg
Code-Sprache: CSS (css)
Hier noch ein paar Anregungen für andere Szenarien.
Für Produkte:
[produkt-kategorie]-[produktname]-[ansicht]-[nummer].jpg
Beispiel: plugin-image-source-control-dashboard-01.jpg
Code-Sprache: CSS (css)
Für Mitarbeiter oder Personen allgemein:
team-[nachname]-[vorname]-[jahr].jpg
Beispiel: team-mueller-thomas-2024.jpg
Code-Sprache: CSS (css)
Für Bilder mit bestimmter Position, z.B. Feature-Bilder:
feature-[bereichsname]-[thema].jpg
Beispiel: feature-wordpress-mediathek.jpg
Code-Sprache: CSS (css)
Beschreibende Dateinamen helfen, Bilder auch dort zu identifizieren, wo nicht direkt Zugriff auf ihre optische Darstellung oder Informationen wie Titel oder ALT-Text besteht, z.B. bei Arbeiten in der Datenbank oder direkt auf dem Server.
Tags und Kategorien
Es gibt in WordPress kein Ordnungssystem für Bilder, wie es etwa Kategorien und Tags bei Beiträgen sind.
Du kannst aber mit etwas Code eine eigene Taxonomie, vergleichbar mit Kategorien oder Tags, hinzufügen. Hier wäre ein Beispiel für eine Tag-ähnliche Taxonomie namens “Position”, falls wir die Position bestimmter Bilder auf unserer Website als Ordnungssystem nutzen wollen.
function my_add_custom_taxonomy_to_media() {
register_taxonomy(
'location',
'attachment',
array(
'hierarchical' => false, // true für Kategorie-ähnliches Verhalten
'labels' => array(
'name' => 'Positionen',
'singular_name' => 'Position'
),
'public' => false,
'show_ui' => true
)
);
}
add_action('init', 'my_add_custom_taxonomy_to_media');
Code-Sprache: PHP (php)
Schau dir am besten Working with Custom Taxonomies an, wenn du mehr über diese Möglichkeit erfahren möchtest.
Es gibt eine Vielzahl an Plugins, die nicht nur eigene Ordnungssysteme, sondern auch verschiedene Interfaces bieten. Ich persönlich nutze keines und möchte daher auch keine Empfehlung aussprechen. Du kannst deine Suche aber hier auf wordpress.org starten.
Bilder optimieren
Wenn du dich jetzt für die Verwendung von Bildern entschieden hast – und das mache ich ja hier auf der Seite auch – dann geht es um die Frage der Optimierung. Damit meine ich
- die Wahl des richtigen Dateiformats
- das Zuschneiden der Bilder
- die Optimierung der Dateigröße vor und nach dem Upload
Das optimale Dateiformat
Ich arbeite zwar viel mit digitalen Bildern, aber eine Empfehlung des optimalen Dateiformates will ich nicht geben. Ich möchte hier auch nicht so tun, als wüsste ich da genau Bescheid und würde bei jedem Bild neu überlegen, welches Dateiformat, also JPG, PNG, WebP, etc., das richtige ist.
Grundsätzlich bleibe ich beim gleichen Dateiformat und nutze Tools dazu, dieses möglichst zu optimieren.
Durch ein paar Vergleiche habe ich festgestellt, dass das WebP Format auf meinen Websites im Schnitt zu den kleinsten Dateien führt. Da es mittlerweile sowohl nativ von WordPress als auch von allen wichtigen Browsern unterstützt wird, ist es aktuell das einzige Format, in dem ich Bilder auf der Website hochlade.
Ich habe häufig verschiedene Ausgangsformate. Mein iPhone gibt mir das HEIC-Format, Screenshots auf dem Mac werden als PNG abgespeichert und externe Bilder kommen gerne mal als JPG. Vor dem Upload konvertiere ich diese Formate in WebP, damit meine Mediathek möglichst ein einheitliches Format nutzt.
Sollten übrigens schon Bilder in einem anderen Format in der Mediathek liegen, belasse ich es meistens dabei. Ich schaue mir diese lieber im Rahmen meiner regulären SEO-Reviews an um auch die Chance zu haben, Bilder ggf. komplett auszutauschen.
Zuschneiden von Bildern
Mit dem zuschneiden von Bildern meine ich den Ausschnitt eines bestimmten Bereiches in diesen. Dies lässt sich mittlerweile zwar auch komfortabel direkt im WordPress-Backend machen, erscheint mir aber wenig sinnvoll wenn ich am Ende eh nur die ausgeschnittene Version verwende. Zudem fügt WordPress den neuen Dateinamen noch etwas hinzu, was mich persönlich irritiert. Nicht zuletzt gehen beim Bearbeiten von Bildern auch wertvolle Meta-Angaben verloren, wie die Bildquellen im IPCT Format.
Ebenfalls kann es vorkommen, dass das neue Bild gar nicht mehr so komprimiert ist wie die zuvor optimierte Vorlage. Ergo, empfehle ich dir, deine Bilder vor dem Upload und der Komprimierung zuzuschneiden.
Bilder vor dem Upload optimieren
Ich optimiere Bilder grundsätzlich vor dem Upload. Dazu gehört:
- Auswahl des finalen Dateiformats
- Die Auflösung des Bildes auf die Zielgröße bringen
- Komprimieren
Über das Dateiformat habe ich bereits geschrieben. Schauen wir uns die anderen beiden Punkte an.
Passende Auflösung
Bei der Auswahl der passenden Auflösung eines Bildes gönne ich mir etwas Spielraum. Es ist nicht sinnvoll, ein Bild mit einer Breite von 5000 Pixel hoch zu laden, da diese sehr wahrscheinlich nie voll ausgenutzt werden und damit nur unnötig viel Speicherplatz belegt. Wenn ich aber weiß, dass mein Hauptcontent nicht über 1000 Pixel breit wird dann reicht selbst bei Retina Geräten eine maximale Breite von 2000 Pixel beim Upload.
Bei älteren Webprojekten kam es schon vor, dass ich durch ein neues Theme mit einem breiteren Contentfeld eine breitere als die ursprünglich hochgeladene Bildergröße benötigte. Die 1000 Pixel aus dem oberen Beispiel sind schon großzügig. Wenn mein Hauptinhalt jetzt 600 Pixel breit wäre, dann würde ich also vielleicht dennoch 2000 Pixel, inklusive Retina-Puffer, wählen.
Komprimierung
Ich jage grundsätzlich jedes Bild vor dem Upload durch einen Komprimierungsdienst wie TinyPNG.com. Dieser verringert die Dateigröße und erlaubt mir dabei auch die Auswahl eines anderen Dateiformat.
Mit dem Plugin Modern Image Formats (ehemals “WebP Uploads”) kann man auch WordPress die Umwandlung von neuen Bildern in ein optimaleres Format überlassen.
Idealer wäre es natürlich, wenn die Software die ich für die jeweiligen Bilder nutze diese schon komprimieren würde. Allerdings habe ich keine Lust, mich mit verschiedenen Programmen und deren Finetuning auseinander zu setzen.
Man könnte gegen die Komprimierung vor dem Upload argumentieren, dass ein unkomprimiertes Standardformat with JPG den Vorteil hat, dass man es später einfacher in verschiedene komprimierte Formate bringen kann. Bei einem schon sehr optimierten Format wie WebP wäre ich mir da langfristig nicht so sicher.
Statt aber meine WordPress-Umgebung mit solchen Dateien vollzustopfen, speichere ich mir die meisten Originalbilder lokal ab.
Bilder nach dem Upload optimieren
Ich habe nicht jedes neue Webprojekt mit den optimalen Routinen beim Bildupload gestartet. Manchmal waren aber auch ein (externer) Autor oder ich selbst nachlässig und haben Optimierungsschritte übersprungen. In all diesen Fällen hilft es, wenn man weiß, wie die Bilder im Nachgang optimiert werden können.
WordPress selbst bietet keine Möglichkeit der Optimierung nach dem Upload an. Dazu gibt es Plugins, die an Online-Dienste angeschlossen sind.
Vor Jahren hatte ich einmal das Glück, einen Lifetime-Deal für ShortPixel Image Optimizer zu bekommen, den ich seither auf einigen Seiten nutze, um bestehende Bilder zu optimieren. Es gibt mit Imagify von WP Rocket und Smush von WPMU DEV noch zwei weitere große Dienste, die ich aber leider noch nicht getestet habe.
WordPress Mediathek aufräumen
Jetzt wirst du immer alle Bilder vor und nach dem Upload optimieren, doch irgendwann kommst du an den Punkt, wo es ans Aufräumen der WordPress-Mediathek geht. Schauen wir uns das doch einmal genauer an.
Wie oft aufräumen?
Ich habe unterschiedliche Aufräumzyklen für meine Websites. Kleinere Blogs von mir habe ich erst aufgeräumt, als ich die Funktion Ungenutzte Bilder entfernen von Image Source Control testen wollte.
Bei meinen größeren Websites hängt es davon ab, wie aktiv diese sind. Auf dieser Website hier reicht es, einmal im Jahr aufzuräumen, da ich der einzige Autor bin und beim Entfernen von Bildern auch schnell mal einen Blick auf Medien > Ungenutzte Bilder werfe. Dadurch häufen sich nicht mehr so viele ungenutzte Bilder an.
Der Aufräumzyklus könnte kürzer sein, je mehr Autoren und Beiträge auf einer Website erscheinen. Mir ist es gerade bei großen Teams und Vereinsseiten aufgefallen, dass doch mal der ein oder andere dokumentierte Standard nicht eingehalten wird und das Bilder hochgeladen werden, die am Ende keine Verwendung finden. Wenn ich hier die WordPress Mediathek aufräumen kann, erhöht sich die Übersichtlichkeit deutlich und die Backup-Größen werden verringert.
Verwaiste Bilder entfernen
Warum ist das Aufräumen der WordPress-Mediathek so kompliziert?
WordPress merkt sich zwar, zu welchem Beitrag ein Bild ursprünglich hochgeladen wurde, aber nicht, ob es aktuell noch verwendet wird. Die „Hochgeladen zu“ Spalte in der Mediathek ist komplett unzuverlässig.
Ein Beispiel: Du lädst ein Bild zu einem Beitrag hoch, entfernst es später wieder und fügst es stattdessen in eine Seite ein. WordPress zeigt dir weiterhin den ursprünglichen Beitrag als Verwendung an.
Du hast zwei Möglichkeiten, verwaiste Bilder zu finden und zu entfernen:
1. Der manuelle Weg über die Mediathek
Klar, du kannst die WordPress Mediathek öffnen und Bild für Bild durchgehen. Unter Medien > Mediathek findest du alle hochgeladenen Bilder. Für jedes einzelne Bild kannst du dann prüfen, ob es noch irgendwo verwendet wird. Wenn du dir sicher bist, dass ein Bild nicht mehr gebraucht wird, kannst du es über den roten „Endgültig löschen“ Link entfernen.
Aber Vorsicht: Anders als bei Beiträgen gibt es für Medien keinen Papierkorb. Was weg ist, ist weg – es sei denn, du hast ein Backup.
In der Listenansicht der Mediathek kannst du auch mehrere Bilder gleichzeitig auswählen und löschen. Das spare ich mir aber lieber, denn ein Fehler ist schnell passiert.
2. Mediathek aufräumen mit Image Source Control
Ich habe Image Source Control ursprünglich entwickelt, um Bildquellen anzugeben. Für das Bildquellenverzeichnis musste ich wissen, wo welches Bild verwendet wurde. Von da aus war es dann ein Leichtes, die Übersicht der Ungenutzten Bilder hinzuzufügen.
Seither nutze ich das Plugin auch auf Websites, bei denen die Funktion der Bildquellenangabe nicht benötigt wird.
Nach der Installation findest du unter Medien > Ungenutzte Bilder eine neue Übersicht. Die Liste der Bilder verkürzt sich üblicherweise mit jeder Seite, die das Plugin indiziert.
Du kannst auch die Tiefenanalyse nutzen. Dann sucht Image Source Control aktiv nach Verwendungen der Bilder. Das tut es nicht nur in den Inhalten von Beiträgen und Seiten, sondern auch in:
- Beitragsbildern
- Metadaten
- Optionen
- Allen öffentlichen Beitragstypen
Dabei prüft es sowohl die Bild-URLs als auch die Bild-IDs. Das ist wichtig, denn manchmal wird ein Bild über seine ID referenziert, z.B. in Page Bildern.
Bevor du loslegst, hier meine wichtigsten Tipps aus jahrelanger Erfahrung:
- Mach ein Backup! Ich weiß, das sagen alle, aber hier ist es wirklich wichtig. Gelöschte Bilder sind ohne Backup für immer weg. Ich habe einen Hoster, der regelmäßig Backups macht. Vielleicht ist das ja auch bei dir der Fall.
- Fang klein an. Wähle erst mal 2-3 Bilder aus, von denen du ziemlich sicher bist, dass sie nicht mehr verwendet werden.
- Schau dir nach dem Löschen deine Website an. Besonders wichtig sind Bereiche, die dynamisch Bilder laden, wie Slider oder Galerien.
Du könntest natürlich auch eigene SQL-Abfragen schreiben, um Bilder-URLs und Bild-IDs in der Datenbank zu suchen. Als Entwickler habe ich das früher auch gemacht. Aber das kostet unnötig Zeit und selbst mit viel Erfahrung unterlaufen mir dabei Fehler.
Fazit
In diesem Beitrag habe ich dir verschiedene Anregungen aus meiner Praxis gegeben wie du nicht nur die WordPress Mediathek aufräumen, sondern bereits vorher sicherstellen kannst, dass deine Bilder optimal gespeichert werden.
Aus Erfahrung weiß ich, dass das zunächst alles etwas viel erscheint. Daher empfehle ich dir, mit folgenden Punkten anzufangen:
- Lege einen Standard für Dateinamen fest. Da sich diese nach dem Upload nicht ändern lassen.
- Dokumentiere diesen Standard an einer für alle Autoren sichtbaren Stelle, damit das ab jetzt eingehalten wird.
- Installiere Image Source Control und prüfe 2-3 Bilder mit der Tiefenanalyse unter Medien > Ungenutzte Bilder um das Potential des Aufräumens zu ermitteln.
Hast du Gedanken oder Fragen? Dann freue ich mich über eine Nachricht.
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